Anpassung und Verweigerung

 

Mit 4 Filmen widmet sich die Filmreihe "Anpassung und Verweigerung". dem Spannungsfeld, in dem sich Musiker und ihr Publikum in den kommunistischen Diktaturen befanden: Menschen zwischen ihren persönlichen moralisch-ethischen Wertvorstellungen, beruflichen Plänen und der gesellschaftlichen Realität. Das weite Feld der Anpassung zwischen Widerstand und Mitläufertum zeigen die vier Porträts DER ROTE ELVIS (Dean Reed), TAMARA (Tamara Danz), TOO MUCH FUTURE über die ostdeutsche Punkszene und ZUM BLUES VERDAMMT, die Nr. 1 der polnischen Box Office Hitliste 2005.
Dazu zeigt der italienische Film DIE SCHNELLEN SEELEN eine Außenansicht auf DDR- und Stasi-Geschichte, DER WEG ZUM ERFOLG porträtiert den Aufstieg eines populistischen Politikers und STRAJK - DIE HELDIN VON DANZIG setzt der in Deutschland fast unbekannten Anna Walentynowicz, Herz der Solidarnosc-Bewegung, ein filmisches Denkmal. Und in der Kurzfilmnacht zu sehen: TANZMäUSE - eine kleine vergnügliche Randnotiz zur 750-Jahr-Feier Berlins.


Mit Unterstützung der Stiftung Aufarbeitung Berlin.

Der Rote Elvis

 

 

D 2007 / 90 min / dt Regie / Buch: Leopold Grün

Der Film erzählt die Geschichte vom Aufstieg und Fall Dean Reeds, dem politischen Idealisten, der die einfache Unterhaltung liebte, dem Showman, der in der DDR lebte, dem Frauenheld, der die große Liebe suchte und im Sozialismus die Erfüllung seiner gesellschaftlichen Utopie gefunden zu haben glaubte.

 

Schnelle Seelen / Anime Veloci

 

 Italien 2006 / 92 min / dt,ital. + eU + dtÜ
Regie: Pasquale Marrazzo

Francesco, ein junger Mann aus Neapel, der sich lieber Francesca nennen läßt, wohnt mit der jungen Italienerin Giada in Berlin. Gemeinsam tauchen sie in die Welt der Prostitution ein. Durch seinen Kunden Andreas lernt Francesco die 38jährige Suzanne kennen, eine ehemalige politische Gefangene. Sie durchforstet das Dossier, das die Stasi über sie anlegt hat, und versucht, die Namen derjenigen aufzuspüren, die damals für ihre Verhaftung verantwortlich waren. Anfangs glaubt sie, daß Andreas der Spion gewesen sein könnte, doch nach weiterer Suche kommt eine schreckliche und unglaubliche Wahrheit ans Licht.

 

 

 

Strajk , Die Heldin von Danzig

 

 D / Polen 2006 / dt
Regie: Volker Schlöndorf


Es sind oftmals die Frauen, die den Stein ins Rollen bringen. Die Polin Agnieszka hat es mit Fleiß und Disziplin von der Hilfsarbeiterin zur Kranführerin auf der Danziger Werft gebracht. Doch die Arbeitsbedingungen sind katastrophal und menschenverachtend. Als Agnieszka Zeugin eines tödlichen Unfalls wird, der ihren ausgeprägter Gerechtigkeitssinn mobilisiert, wird sie das Herz der Solidarnosc-Bewegung in Danzig.

 

 

 

Tamara

D 2007 / 90 min / dt Regie: Peter Kahane

Pop-Ikone und DDR "“ geht das? Tamara Danz war eine Ikone der Jungen und Wilden. Die Frontfrau der Rockband "Silly" war laut und unangepasst, ihr Leben und ihre Lieder boten Stoff für Identifikation. Zu den Initiatoren der "Resolution der Rockmusiker und Liedermacher" gehörend, beharrte Tamara auch im wiedervereinigten Deutschland auf ihrer Ost-Identität.

 

 

 

Tanzmäuse

D 2005 / 19 min Regie / Buch: Maren Erdmann

Ostberlin, 1987 "“ Die Stadt bereitet sich auf die 750 Jahrfeier vor. Katharina soll in nur zwei Tagen auf einem Kulturwettbewerb ihrer Schule tanzen...

 

 

Too much future

D 2006 / 93 min / dt Regie: Carsten Fiebeler

Wenn sich das soziale Elend englischer Teenager in dem Aufschrei "No Future" entlud, so ließe sich das sozialistische Elend einer verplanten DDR-Jugend treffender mit "Too Much Future" umschreiben. Ein kraftvoller Film voller rebellischer Energie.

 

 

Zum Blues verdammt

 

 
Polen 2005 / 101 min / OeU + dt Ü
Regie: Jan-Kidawa Blonski


Porträt des legendären Frontmannes Rysiek (Ryszard) Riedel der Gruppe "Dzem", die man als die polnischen Rolling-Stones bezeichnet. Die Geschichte einer Flucht von der harten Realität des kommunistischen Polens in

eine Welt der Musik und der Drogen.

 

 

Der Weg zum Erfolg / Jak to sie robi

Polen 2006 / 88 min / OeU + dt Ü Regie: Marcel Lozinski

Piotr Tymochowicz, Medienberater und Meister im Worte verdrehen, Schönreden und Aufstacheln, will beweisen, das jeder Politiker werden kann. Nach einem großen Casting startet eine Gruppe junger Leute ihr Training. Die anfängliche Begeisterung der Beteiligten schwindet zusehends, je mehr sich ihnen die Skrupellosigkeit des charismatischen Seminarleiters offenbart. Nur einer der Schüler lässt sich nicht abschrecken und treibt das Spiel so lange voran, bis es Ernst wird. Drei Jahre dokumentierte der aufmerksame Beobachter Marcel Lozinski die erschreckend gradlinige Entstehungsgeschichte eines populistischen Politikers, der zynisch, demagogisch und skrupellos um die Macht kämpft.