In zwei Monaten startet das Neiße Filmfestival in seine 21. Auflage. Die Festivalmacher*innen vom Kunstbauerkino e.V. in Großhennersdorf arbeiten aktuell noch an der Filmauswahl und Programmplanung. Einige Höhepunkte der Festivalwoche stehen allerdings schon fest.
Highlight im Festivalprogramm ist das Konzert der ukrainischen Rapperin alyona alyona am 18. Mai ab 20 Uhr im Kühlhaus Görlitz. Seit ihrem Durchbruch mit dem viralen Hit „Ribki“ hat sie die Hip-Hop-Welt im Sturm erobert. Ihre Texte, die sie in ihrer Muttersprache rappt, handeln von Frauenbildern jenseits aller Klischees und den Herausforderungen für junge Erwachsene in der Ukraine im Angesicht eines anhaltenden Krieges. Ihre Botschaften und ihre Biografie haben sie nicht nur in ihrer Heimat für viele junge Frauen zum Vorbild gemacht, sondern ihr auch zahlreiche internationale Auszeichnungen beschert. Mit ihrer Bühnenpräsenz hat alyona alyona bei vielen Live Acts in ganz Europa begeistert, unter anderem beim berühmten Roskilde Festival. Ihre Bodenständigkeit und ihre kraftvollen Performances machen sie zu einer unvergleichlichen Stimme im Rap.
Bereits am Mittwoch, den 15. Mai gibt es ab 21 Uhr in der Kulturfabrik Meda in Mittelherwigsdorf ein Konzert mit Barbara Morgenstern. Seit über zwei Jahrzehnten prägt sie auf einzigartige Weise die deutsche Kulturszene. Vom intimen Rahmen der Berliner Wohnzimmer bis zu preisgekrönten Theaterproduktionen folgt Barbara Morgenstern dabei stets ihrer Vision. Ihr neues, in den legendären Hansa-Studios eingespieltes Doppel-Album „In anderem Licht“ markiert einen neuen Punkt in ihrer Sichtweise auf unsere Zeit. Diese Titel reflektieren drängende Themen wie die Klima-Katastrophe, gesellschaftlichen Wandel und die Sehnsucht nach individueller Befreiung. Mit Einflüssen von John Cale bis Björk vereint Barbara Morgenstern eine gewisse Kauzigkeit mit Virtuosität und einem Hang zum Minimalismus, der Raum für Episches und außergewöhnliche Klangerlebnisse lässt.
Am Donnerstag, den 16. Mai ist ab 19 Uhr im Theater in Zittau „Ein Abend für Thomas Brasch“ zu erleben. Marion Brasch und Masha Qrella ehren den Schriftsteller und Dramatiker mit einem faszinierenden Mix aus Texten, Filmen und Indie-Pop-Songs. Geboren im englischen Exil und aufgewachsen in der DDR, prägte Thomas Brasch dort mit seinen Werken das kulturelle Gedächtnis und gehörte zugleich zu den scharfsinnigsten Beobachtern. Das facettenreiche Programm verbindet Literatur, Musik und Geschichte und ist eine fesselnde Hommage an ein außergewöhnliches Lebenswerk.
Für alle drei Veranstaltungen gibt es bereits jetzt Tickets im Vorverkauf, auf der Festival-Homepage, online unter tixforgigs.com oder an der Theaterkasse.
Eröffnet wird das 21. Neiße Filmfestival am 14. Mai im Gerhart-Hauptmann-Theater in Zittau mit dem Film „Ellbogen“ von Aslı Özarslan. Das Drama nach dem gleichnamigen Roman von Fatma Aydemir ist ein atmosphärisch dichtes Porträt einer jungen Frau, die einen hohen Preis zahlt, um sich von den Projektionen der Gesellschaft zu befreien. An folgenden fünf Tagen zeigt das Filmfest länderübergreifend an 19 Spielorten in Deutschland, Polen und Tschechien rund 80 aktuelle Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus den drei Nachbarländern und aus Osteuropa. Neben drei Wettbewerben und verschiedenen Filmreihen gibt es ein buntes Rahmenprogramm u.a. mit Musik, Theater und einer Ausstellung. Unter dem Titel „Female Perspectives“ schenkt die Fokus-Reihe des diesjährigen Festivals den weiblichen Perspektiven nicht nur im Kino besondere Aufmerksamkeit. Die feierliche Preisverleihung findet am 18. Mai im Kühlhaus in Görlitz statt. Prämiert werden hier neben den besten Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilmen sowie den Publikumslieblingen auch die beste darstellerische Leistung, das beste Drehbuch und das beste Szenenbild. Außerdem wird der Spezialpreis an einen Film vergeben, der sich dem Verständnis der kulturellen und ethnischen Unterschiede verschiedener Länder oder den vorhandenen Gemeinsamkeiten widmet.
Das komplette Festivalprogramm wird am 15. April hier veröffentlicht.