Retrospektive - 60 Jahre DEFA

60 Jahre DEFA - Das andere deutsche Kino

Begeben Sie sich mit uns auf die Spurensuche nach einer besonderen Filmkultur. Die "Deutsche Film AG", die von 1946 bis zu ihrer Auflösung 1990 nahezu 45 Jahre lang existierte "“ länger als die DDR selbst, produzierte etwa 700 Kinospielfilme, davon ca. 160 für Kinder, und 500 Fernsehfilme.

Heute wird ihr Nachlass von der DEFA-Stiftung verwaltet mit deren Unterstützung wir aus Anlass des 60. Jubiläums der DEFA eine persönliche Auswahl an vier Spiel- und Dokumentarfilmen präsentieren. Vier Filme, die den Versuch wagen Film- und Zeitgeschichte zu wiederspiegeln. Entdecken Sie mit uns Neues und Wohlvertrautes neu!

Flüstern und Schreien

 

DDR 1987 / 116 min Regie: Dieter Schumann Mit SILLY, CHICOREE, SANDOW und FEELING B

Dokumentarfilm "“ Rockreport "“ Musikfilm, ein Film über Frust und Lust, Zweifel und Sehnsüchte. D DR-Jugend einmal anders: Rockmusik als Spiegel widersprüchlicher Gefühlswelten junger Menschen. Die Musiker von "Feeling B", Aljoscha, Paul und Flake kreuzen querfeldein durch die ostdeutschen Lande. Am Rande der Straßen finden Begegnungen statt.


 

Die Schlüssel

 

DDR 1972 / 97 min Regie: Egon Günther Mit Jutta Hoffmann, Jaecki Schwarz, Magda Zawadzka, Jadwiga Chojnacka, Jerzy Jogalla, Anna Dziadyk-Dymna, Leon Niemczyk

Orfeus und Eurydike in Krakau: Die Arbeiterin Ric und der Student Klaus unternehmen eine Urlaubsreise nach Krakau. Auf dem Flughafen überlässt ihnen ein freundlicher Pole, der ins Ausland fährt, seine Wohnungsschlüssel. Beide erleben zunächst unbeschwerte Tage. Ric gibt sich auf unkomplizierte Weise den Entdeckungen im Nachbarland hin. So wird Geschichte für sie fühlbar. In der fremden Umgebung sieht sie plötzlich ihre Beziehung zu Klaus in einem neuen Licht. Sie spürt wie anders er auf alles reagiert, sie fühlt sich verletzt durch seine Maßregelungen. Die Kompliziertheit ihrer Beziehung wird ihr deutlich und lässt sie um ihre Liebe fürchten. Als sie Klaus einmal nicht findet, gerät sie in Panik und läuft blindlings über die Straße...

 

Till Eulenspiegel

 

DDR 1975 / 104 min Regie: Rainer Simon Mit Winfried Glatzeder, Cox Habbema, Franciszek Pieczka, Eberhard Esche

Mit Witz und List gegen Kaiser, Pfaffen und Patrizier. Am Vorabend des Bauernkrieges zieht Till Eulenspiegel heimatlos umher, ein Narr und Provokateur, der gesellschaftliche Mißstände mit Hohn und Spott geißelt. Am Hof des Fürsten übernimmt er die Ausmalung eines Festsaales. Monatelang läßt er sich bestens verköstigen, um dann die Folgen seiner wüsten Farborgie als heilige Kunstwerke zu präsentieren, die nur diejenigen verstehen, die des rechten Glaubens sind. Fast legt sich die Schlinge um seinen Hals, aber noch einmal kommt er mit dem Leben davon "“ um ins nächste Abenteuer zu schlittern.

Christa und Gerhard Wolf schrieben zu den derb-grotesken Abenteuern der legendären Gestalt die Filmerzählung, auf der diese Filmadaption basiert.

 

Winter ade

 

DDR 1988 / 116 min Regie: Heike Misselwitz

Mit vierzig Jahren verläßt die Regisseurin noch einmal den Ort ihrer Kindheit, um auf einer Reise durch die DDR zu erfahren, wie andere gelebt haben, wie sie leben möchten. Ihre Reise vom Süden zum Norden des Landes, die Begegnungen werden zu einer poetischen Metapher für Bewegung, für hoffnungsvolle Veränderung von Lebensansprüchen und deren Verwirklichung. Die Gespräche mit Hillu, Christine, Kerstin und Anja, Frau Busse und Erika Banhardt sind durch scheinbar zufällige Alltagsepisoden und Beobachtungen miteinander verknüpft.